Wenn am 6. Februar 2017 die Titelkämpfe der Skiweltmeisterschaft in St. Moritz eröffnet werden und die Athleten wieder ihr Können zeigen fragt sich so mancher, was steckt hinter solchen aussergewöhnlichen Leistungen?
Welchen Anteil hat Übung oder sind solche Leistungen durch angeborenes Talent schon in die Wiege gelegt? Die aktuelle Forschung ist sich einig, Begabung ist nicht mit hoher Intelligenz gleichzusetzten. Okay, ein hoher IQ kann sich zwar zur Prognose von schulischen Leistungen eignen, nicht aber für exzellente Leistungen in anderen Gebieten.
Heute wird davon ausgegangen, dass eine gewisse Vorliebe für etwas in den Genen liegt und das Kind deshalb dazu veranlasst, dies immer wieder zu tun, da es ihm leichtfällt. Das Kind hat dafür ein Talent. Es erlebt immer wieder Erfolgserlebnisse, sein Können macht das Umfeld stolz und bereitet ihm Freude. Dies motiviert zu immer mehr Training und das Kind wird immer besser darin – ob es jemals bis ganz an die Spitze reicht hängt schlussendlich von verschiedenen Komponenten ab, wie z.B. die individuelle Leistungsbereitschaft, der passende Trainer, die Gesundheit usw.
Die heutige Forschung ist sich einig – Training ist zentral, um Leistungsexzellenz zu erreichen.
Diese Erkenntnisse lassen sich gut auf das schulische Lernen übertragen. Um gut zu werden braucht ihr Kind Übung. Damit ihr Kind übt, braucht es Erfolgserlebnisse und Lob.
Setzten sie ihr Lob gezielt ein, um ihr Kind zu unterstützen. Damit das Lob wirksam ist und bei dem Kind die gewünschte Wirkung zeigt, muss das Lob spezifisch sein. Ein allgemeines « das hast du gut gemacht» hilft wenig. Sagen sie ihm, worauf sie stolz sind. Z.B. «Ich weiss, dass dir Lesen schwerfällt, aber ich finde es ganz toll, dass du trotzdem immer wieder übst.»
Loben sie ihr Kind sofort, wenn ihr Kind das gewünschte Verhalten zeigt. Ein Lob eine Stunde später bringt deutlich weniger.
Wenn ihr Kind ein neues Verhalten lernen soll, dann ist es wichtig, dass sie ihr Kind häufig loben und dass es von ihnen viel Ermutigung erhält.
Ermöglichen sie ihrem Kind Erfolgserlebnisse und damit Freude am Lernen. Wählen sie das Niveau der Aufgaben so, dass es sie gerade noch lösen kann. Zu einfache Aufgaben bereiten keine Freude und zu schwierige geben mehr Frust als Lust!
Machen sie die Erfolgserlebnisse sichtbar! Schauen sie zu Beginn des Mathetrainings, wie viele Rechnungen ihr Kind in 10 Minuten richtig lösen kann. Schauen sie nach zwei wöchigem, regelmässigem Üben (5 X / Woche à 10 Minuten) wieder. Sie werden über den Fortschritt staunen!
Oder nehmen sie ihr Kind beim Lesen auf und lassen sie es den gleichen Text einen Monat später, nach regelmässigem Üben mit anderen Texten, noch einmal ins Mikrofon sprechen! Hören sie mit ihrem Kind die Aufnahmen – sie werden stolz sein!
Vielleicht wird ihr Kind nie ein Weltmeister, wie einige Skicracks in St. Moritz. Aber durch regelmässiges Üben verbessert es sich, denn – es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen – aber Übung macht den Meister! Bleiben sie liebevoll aber hartnäckig, es wird sich lohnen.
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